Mitte März hat die BfEE an der zweiten Plenarveranstaltung der aktuellen Concerted Action zur EU-Energieeffizienzrichtlinie teilgenommen und verschiedene Veranstaltungen und Arbeitsgruppen zu den Themen „Energy Efficiency First“, Transformation bestehender Fernwärme- und -kältenetze mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Entwicklung von Monitoringsystemen zur Erfassung von Daten zu nationalen Energieeffizienzmaßnahmen sowie zum Zusammenhang von Energiearmut und Gesundheit besucht.
Die Concerted Action (CA) wurde ursprünglich im Frühjahr 2008 ins Leben gerufen, um die Umsetzung der europäischen Richtlinie über Energiedienstleistungen (ESD), die später in der europäischen Energieeffizienzrichtlinie (EED) aufging, zu unterstützen.
Die nunmehr dritte Auflage der CA EED (CA EED 3) wird, wie auch ihre Vorgänger-Formate, durch die Europäische Kommission finanziert und es nehmen Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten sowie auch aus Norwegen daran teil. Die CA EED bietet ein vertrauenswürdiges Forum, in dem die Mitgliedstaaten Erfahrungen austauschen und zusammenarbeiten können. Dank der CA EED können die Länder voneinander lernen, Fallstricke vermeiden und auf den erfolgreichen Ansätzen anderer bei der Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie aufbauen.
Die Plenarveranstaltung in Madrid am 21. und 22. März 2023 stand im Zeichen der Finalisierung der anstehenden Neufassung der EU-Energieeffizienzrichtlinie. Im Rahmen der Plenarveranstaltung hat die BfEE an Veranstaltungen und Diskussionen zu verschiedenen Themen teilgenommen. Mehrere Sitzungen wurden dabei dem Thema „Efficiency First“ gewidmet, welches in der Novellierung der EED einen neuen Artikel erhält. Hierbei wurden Erfahrungen der Mitgliedstaaten berichtet, die bereits das Prinzip der größtmöglichen Berücksichtigung von Energieeffizienz in Planungs- und Investitionsentscheidungen teilweise berücksichtigen. Daneben fanden mehrere Sitzungen zu dem Thema Monitoringsysteme von nationalen Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. Förderprogrammen) statt, welche dazu dienen die Anforderungen des Art. 7 der aktuell gültigen Fassung der EED umzusetzen und sicherzustellen, dass die Mitgliedstaaten die dort definierte Einsparverpflichtung erreichen. Hierbei haben erneut verschiedene Mitgliedstaaten Praxisbeispiele von bereits etablierten Systemen vorgestellt, auftretende Probleme erläutert und Lösungsvorschläge präsentiert. Darüber hinaus fand ein Austausch zu Möglichkeiten der Transformation bestehender, überwiegend auf fossilen Energieträgern basierender Fernwärme- und Kältesysteme, die einen hohen KWK-Anteil aufweisen, hin zur Nutzung Erneuerbarer Energien statt. In diesem Zusammenhang wurden u. a. Beispiele aus Polen, Estland und den Niederlanden vorgestellt. Die möglichen Auswirkungen von Energiearmut auf die Gesundheit der betroffenen Haushalte sowie mögliche Wechselwirkungen wurden in einem weiteren Workshop diskutiert.
Eine englischsprachige Zusammenfassung der Plenarveranstaltung können Sie hier abrufen. Weitere Informationen zur CA EED finden Sie auf der CA EED-Webseite.